Funktionsbeschreibung
Kläranlagen nach dem SBR-Verfahren mit separaten Schlammspeicher


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Die Kläranlage arbeitet nach dem Belebtschlammprinzip im Aufstauverfahren (Einbecken- oder SBR-Anlage). Es werden dabei die Schmutzstoffe aus dem Abwasser von schwebenden Mikroorganismen (Belebtschlamm) aufgenommen und in Biomasse umgewandelt. Während der Belüftungsphase werden durch den Sauerstoffeingang die Mikroorganismen (Biomasse) aktiv gehalten und der entsprechende Überschussschlamm in den Schlammspeicher gepumpt. Der Schlammspeicher übernimmt gleichzeitig die Funktion der Absetzgrube für den Primärschlamm. Der Tauchmotorbelüfter, die Klarwasserpumpe und die Überschussschlammpumpe sind an einem Edelstahlrahmen befestigt, der mit Ketten im Bereich der Deckenöffnung befestigt wird. Mit einem fest installierten Schwimmer wird ermittelt, ob ein Klarwasserabzug erforderlich ist. Die komplette Maschinentechnik kann zu Wartungszwecken durch den Deckel der Anlage herausgezogen werden.

Die Kläranlage besteht aus zwei bzw. drei Behältern. Das Abwasser gelangt zunächst in eine Vorklärung. Aus der Vorklärung wird mittels eines Tauchrohres, welches als kommunizierendes Rohr wirkt, mit Hilfe der Überschussschlammpumpe, alle 2 Stunden das aufgestaute Abwasser in die Belebung geleitet. Die Belüftung erfolgt intermittierend über einen Tauchmotorbelüfter. Die Belüftungszeit wird so eingestellt, dass ein Mindestsauerstoffgehalt von 3 mg/l während der Absetzphase nicht unterschritten wird. Nach Ablauf von 6 Stunden endet die Belüftungsphase und es beginnt die Absetzphase.

Nach 2 Stunden Absetzzeit wird über eine Klarwasserpumpe das gereinigte Abwasser abgeleitet. Über einen Schwimmer wird der Ausschaltpunkt der Pumpe festgelegt. Falls infolge eines Pumpendefektes dieser Minimalwasserstand nicht erreicht werden kann, wird über diesen Schwimmer ein Alarm ausgelöst. Nach ca. 8 Stunden ist der Zyklus beendet.

Nach beendetem Klarwasserabzug beginnt der neue Zyklus mit der intermittierenden Belüftung. Das empfohlene Schlammvolumen von 400 ml/l in der Belebung wird mit der einstellbaren Überschussschlammpumpe, die einen Teil des Belebtschlammgemisches während der Aufstauphase in den Schlammspeicher pumpt, aufrechterhalten. Die Einstellung der Pumpzeit ist abhängig von der eingeleiteten Schmutzfracht. Die Pumpe fördert je Zyklus eine gleichbleibende Belebtschlammenge in den Schlammspeicher. Wird die Zykluszeit durch geringe Zulaufmengen länger als 8 Stunden sein, schaltet die Anlage in einen Sparbetrieb. Während dieser Phase werden die Belüftungszeiten reduziert und kein Belebtschlamm in den Schlammspeicher gepumpt.

Die Steuerung erfolgt elektronisch mit einem SPS-Modul und kann dem jeweiligen Bedarfsfall angepasst werden. Die Betriebszeit des Tauchbelüfters und der Klarwasserpumpe wird über Betriebsstundenzähler angezeigt. Bei Inbetriebnahme wird die Anlage auf die maximal angeschlossene Personenzahl eingestellt. Eine Veränderung dieser Einstellung ist bei kurzzeitiger Überlastung und bei länger andauernder Unterbelastung nicht erforderlich.

Probenahme:

Da der Abpumpvorgang nur von kurzer Dauer ist, wird das gereinigte Wasser in einem geeigneten Gefäß (integrierter Probenehmer), gesammelt. Hierfür sind zwei unterschiedliche Systeme vorgesehen: Eine Probenahmevorrichtung mit einem Fassungsvermögen von rund 4 Litern oder eine 1,5 Liter Probenahmeflasche. Beide Gefäße können in unmittelbarer Nähe zur Abdeckung angebracht werden und sind von oben leicht zugänglich.